Das lange Loch macht vielen Angst. Zu Recht.
Straßentunnel sind nicht die sichersten Plätze auf dieser Welt.
Erinnern wir uns: Binnen 24 Monaten starben 1999 und 2000 39 Menschen
im Mont Blanc-, zwölf im Tauern- und elf im Gotthardtunnel. Die
Durchquerung der Alpen war für Urlauber und Fernfahrer zur Feuerfalle
geworden.
Wenige Bauwerke brauchen so gute Pflege, so klare Kennzeichnungen,
so helle Fahrbahnen und so sichere Fluchtmöglichkeiten. Es musste
wohl erst zu den Katastrophen der Jahrtausendwende kommen, bevor das
schlechte Gewissen und der öffentliche Aufschrei Verantwortliche zur
Vernunft und zum Nachrüsten zwang.
Heute kann der ADAC, der da sehr wachsam ist, im Prinzip ein
europäisches Straßentunnelnetz in gutem Zustand melden. Klar
getrennte Spuren, Videoinstallationen und parallele Rettungsröhren
gehören vielfach zum Standard. Dass beim Test 2010 nur noch vier von
26 Bauwerken durchfielen, hat mit der leidigen Vorgeschichte zu tun.
Dass ausgerechnet der Velberter A 44-Tunnel mit dem Prädikat
„bedenklich“ abschnitt, ist für die Straßenbauer in NRW genau so
unangenehm wie für die täglichen Nutzer der Strecke beängstigend.
Dass er jetzt schnell massiv modernisiert wird: Gut so.
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