Eine Fluggesellschaft aus Abu Dhabi greift der
schwächelnden Air Berlin unter die Arme, und ein saudischer Prinz
investiert 300 Millionen Dollar bei Twitter. Klingt beinahe wie
Märchen aus 1001 Nacht – ist aber strategische Investitionspolitik.
Und längst kein Einzelfall. Zur Erinnerung: Das Emirat Katar ist bei
Hochtief eingestiegen, Ferrostaal wird von einem Investor aus Abu
Dhabi gestützt. Die arabischen Staaten haben längst erkannt, dass sie
für die Zeit nach dem Öl – das ihnen das nötige Kapital für die
internationalen Beteiligungen bescherte – vorsorgen müssen. Nicht
immer funktioniert das vor der eigenen Haustür. Erinnert sich noch
jemand an den Bauboom in Dubai? Inzwischen sind die meisten
Kunstinselprojekte abgesoffen. Also schauen die arabischen Staaten
verstärkt ins Ausland, um zu investieren. Und stehen damit nicht
allein da. Während Europa und die USA krampfhaft versuchen, ihre
Finanzkrise zu bewältigen, legt China „mal eben“ zwei 150 Milliarden
Euro schwere Fonds auf, um verstärkt zu investieren – in Europa und
in den USA. Die Gewichte der Globalisierung verschieben sich.
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