WAZ: Streit schafft nur Verunsicherung – Kommentar von Frank Meßing

Verbraucherschutz ist ein hohes Gut, vor allem, wenn
es um die Gesundheit von Kindern geht. Der Rechtsstreit, den sich
Bundesregierung und EU-Kommission seit nunmehr zwei Jahren liefern,
stiftet mit dem gestrigen Luxemburger Urteil aber mehr Verunsicherung
als Klarheit. Da wird ein komplizierter Streit um Messmethoden
geführt. Die interessieren Eltern ganz und gar nicht. Sie wollen
sicher gehen, dass Spielzeug möglichst wenige Schwermetalle enthält
und ihre Kinder nicht krank macht. Und zwar in ganz Europa.

Ob der Lack auf einem Spielzeug-Auto nun per se eine Gefahr
darstellt oder erst, wenn Kinder in Kontakt mit abgeschabten
Partikeln kommen, ist eine akademische Debatte. Kleinkinder nehmen
bekanntlich alles in den Mund. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt,
der gestern auch weiterhin ein „hohes Schutzniveau“ in Deutschland
versprach, und die EU-Kommission sollten stattdessen mit vereinten
Kräften dafür sorgen, dass Blei, Arsen und Quecksilber gar nichts im
Spielzeug zu suchen haben.

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