Angesichts der geplanten Stellenstreichungen bei
Deutschlands größtem Energiekonzern Eon eskaliert der Streit zwischen
der Konzernführung und dem Betriebsrat. Dass Eon-Vorstandschef
Johannes Teyssen betriebsbedingte Kündigungen im Konzern nach wie vor
nicht ausschließt, bezeichnete Konzernbetriebsratschef Hans Prüfer im
Gespräch mit den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe
(Freitagausgabe) als „Kampfansage“. „Angesichts der nach wie vor zu
erwartenden Milliardengewinne im Konzern wären betriebsbedingte
Kündigungen ein Tabubruch“, sagte Prüfer. Am Freitag (12. August)
treffen sich die Eon-Betriebsräte zu einer Sondersitzung in
Düsseldorf. Als Gast erwarten sie SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Wie die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe unter Berufung auf
Aufsichtsratskreise berichten, steht die Essener Eon-Tochterfirma
Ruhrgas vor weitreichenden Veränderungen. Den Angaben zufolge soll
sich Ruhrgas in Zukunft nur noch auf den Gashandel beschränken. Den
Geschäftsbereich Exploration und Förderung mit rund 200 Mitarbeitern
wolle Eon aufgeben. Der Bereich Gashandel, derzeit im Düsseldorfer
Konzern und bei Ruhrgas betrieben, werde zusammengelegt. Zudem erwägt
die Eon-Führung den Verkauf der in Essen ansässigen
Gasnetz-Gesellschaft Open Grid Europe GmbH, die bundesweit etwa 1800
Mitarbeiter beschäftigt.
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