Der Strukturwandel in der Textilindustrie ist eines
der dramatischeren Beispiele für die Folgen der Globalisierung.
Hierzulande sind seit 1980 eine halbe Million Arbeitsplätze
weggefallen. Textilhochburgen wie Mönchengladbach, Krefeld oder
Wuppertal leiden noch heute unter dem Auszug von Maschinenbauern und
Textilherstellern. Die Industrie ist einen leisen Tod gestorben, auch
weil es kaum Subventionen gab für die mittelständischen Betriebe. Die
Überlebenden haben sich mit Hochtechnologie-Textilien gerettet – dank
deutscher Ingenieurskunst. Gut so. Die Textil-Jobs finden sich nun in
asiatischen Schwellenländern, ebenso wie beklagenswerte
Arbeitsbedingungen. Man kann nur hoffen, dass Katastrophen wie in
Bangladesch den Zulieferern wie deren Kunden begreiflich machen, dass
Strukturwandel kein Selbstzweck ist. Die Chance der Globalisierung
liegt in auskömmlichen und sicheren Arbeitsplätzen.
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