An der Deutschen Lust auf Bio verdienen
Kartoffelbauern in Ägypten, Weizenbauern in Kasachstan und
italienische Zitronenzüchter sehr gut. Das sei ihnen auch
vorbehaltlos gegönnt. Aber warum nehmen sich hiesige Landwirte nicht
ein paar Stückchen mehr vom jährlich wachsenden Biokuchen? Gehören
nicht zum Lebensgefühl nachhaltig angebauter Speisen kurze
Transportwege irgendwie dazu? Zumindest bei Produkten, die auch in
der heimischen Erde wachsen? Seit Bio die Supermärkte erobert hat,
seit es zur Massenware geworden ist, greifen die ganz normalen
Mechanismen globaler Märkte. Was gefragt ist, das wird besorgt – wo
immer es gerade auch wächst. Wer die deutschen Biobauern in diesem
Wettbewerb stärken will, muss sie mehr fördern, so wie
Agrarministerin Aigner es versprochen hat. Aber ist das auch
sinnvoll? Der Beigeschmack ist bitter: Es sind auch das
subventionierte Biogas und der Biosprit, die mancherorts die Pachten
für Äcker in die Höhe treiben. Darauf mit mehr Zuschüssen für den
Ökolandbau zu reagieren bedeutet: Der Staat subventioniert gegen sich
selbst an. Die Rechnung geht natürlich an den Steuerzahler.
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