WAZ: Subvention mit absurden Zügen – Kommentar von Gerd Heidecke zur E-Auto-Förderung

Die Subventionierung des Elektroautos durch eine
Kaufprämie trägt absurde Züge und dürfte, abgesehen von
Mitnahmeeffekten, den angestrebten Zweck verfehlen. Dass die
Hersteller dem Kunden Geld geben sollen, damit er sich dafür bei
ihnen ein E-Auto kauft, grenzt ans Lachhafte. Ein Rabatt täte es
auch, oder?

Das ursprüngliche Ziel, bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf die
Straßen zu bringen, hat man gleich mit abgeräumt. So wird das
Scheitern nicht ganz so peinlich.

Grundsätzlich kann man die Frage stellen, ob Subventionen für
Neuwagen – abseits einer Notlage wie bei der Abwrackprämie 2009 –
richtig sind. Wie man die Verbreitung der Elektromobilität als
vorgeblich saubere Alternative zu Verbrennungsmotoren wirksam
anschieben kann, haben die großen US-Bundesstaaten um Kalifornien
vorgemacht: Man gibt den Massenherstellern einfach eine Quote von im
Betrieb abgasfreien Neuwagen vor und räumt den Besitzern kostbare
Vorteile beim Fahren und Parken ein.

Sinnvoll ist die Förderung des ansonsten unwirtschaftlichen
Aufbaus von Ladestationen, aber bitte verbunden mit der Auflage für
die Energiekonzerne, die Stromtanker nicht weiter abzuzocken.

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