Es ist eine Frage, auf die es keine angemessene
Antwort gibt: Mit wie viel Geld kann das Leiden, das Opfer von
sexueller Gewalt ertragen mussten, gelindert werden? Körperliche und
seelische Wunden, die ein Leben lang schmerzen? Der Runde Tisch gegen
sexuelle Gewalt hat auch ein Jahr nach der Einberufung noch immer
keine Antwort darauf gefunden. Ein trauriger Zwischenstand für die
Opfer.
Der Frage hat sich bisher nur die katholische Kirche gestellt.
Dass die Bischofskonferenz die Gemeinsamkeit des Runden Tisches
verlässt und ein eigenes Entschädigungs-Konzept vorlegt, ist kein
unsolidarisches Ausscheren. Es ist richtig. Die Opfer sollen und
wollen nicht mehr warten.
Soweit das verdiente Lob. Ob die Summen, die sie anbietet, jedoch
reichen, ist eine andere Frage. Sühne muss wehtun. Tun 5000 Euro weh?
Nein, das sind keine großen Zahlen. Ja, es ist ein Zeichen. Ein
Zeichen dafür, dass die Kirche endlich anerkennt, was sie früher so
schändlich lang vergessen hat: dass die Opfer sexueller Gewalt unter
dem Dach der Kirche unendlich gelitten haben. Vielen Opfern
allerdings wird das nicht reichen.
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