Der Duisburger Hafen brummt. Die Umschlagszahlen
wachsen von Jahr zu Jahr. Der Hafen hat aber auch Probleme. Er
braucht dringend Flächen und muss sich gegen die wachsende Konkurrenz
der Seehäfen wappnen. In dieser Wettbewerbssituation kann sich das
NRW-Tor zur Welt den quälenden Streit in der Bundesregierung nicht
leisten. Der Finanzminister will den Bundes-Anteil verkaufen, der
Verkehrsminister tritt auf die Bremse. Mögliche Kaufinteressenten –
es sollen einmal zwei Dutzend gewesen sein – verunsichert dieser
Schlingerkurs innerhalb der Union. Dazu zählt auch die RAG-Stiftung,
die seit 2008 mit dem Hafen bei der Entwicklung und Vermarktung von
Logistikflächen zusammenarbeitet. Die RAG-Tochter MGG verfügt über
Areale, die der Hafen nutzen könnte. Die verworrene politische
Situation wird durch das Verhalten des Landes – neben der Stadt
Duisburg der dritte Gesellschafter des Hafens – nicht überschaubarer.
Rot-Grün hatte im März Interesse bekundet, den Bundesanteil zu
übernehmen, um den Einstieg privater Unternehmen zu verhindern. Diese
Taktiererei zeigt, dass der Duisburger Hafen ein enormes Pfund ist.
Die Politik sollte deshalb rasch Klarheit schaffen, um es nicht noch
weiter zu beschädigen.
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