WAZ: Tankstellen-Shops unter Druck – Kommentar von Frank Meßing zum Spritmarkt

Weil das Geschäft mit Kraftstoffen immer weiter
zurückgeht, wird der Umsatz in den Shops für die Tankstellenpächter
immer wichtiger. Dieser Trend zeichnet sich seit Jahren ab. Doch nun
gerät auch das Geschäft mit Snacks, Getränken und Lebensmitteln unter
Druck.

Dafür verantwortlich sind allerdings nicht die bis zu 14
Spritpreis-Korrekturen am Tag, die Kunden an die Zapfsäulen locken,
wenn es am günstigsten ist: am Abend. Das permanente Auf und Ab
verursachen die Pächter zum Teil selbst, weil sie fast stündlich die
Preise der Nachbartankstellen beobachten und ihre
Mineralölgesellschaft um die Erlaubnis zur Preiskorrektur bitten.

Die Shops verlieren aber auch an Bedeutung, weil Supermärkte und
Discounter ihre Öffnungszeiten drastisch ausgeweitet haben. Die Tanke
als einziger Einkaufsort am späten Abend hat ausgedient. Zumal sie
Preise verlangt, die deutlich über denen im Handel liegen.

Es gibt also viele Stellschrauben, an denen Tankstellen drehen
können. Ein „stabiler mittlerer Preis“ für Sprit, wie vom Verband
angeregt, gehört aber sicherlich nicht dazu. Er würde den Wettbewerb
ausschalten.

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