Früher, als Holsteiner Kühe nach Bangladesch
geschickt und Brunnen in Afrika gebuddelt wurden, nannte man die
Unternehmungen schlicht Entwicklungshilfe. Rein verbal betrachtet
ging die Entwicklung verloren. Der selbstlose, zuweilen sicher auch
naive Hilfegedanken ebenfalls. Absurd mutet es an, wenn eine
staatliche Organisation wie die GIZ (Deutsche Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit) die deutsche Wirtschaft befeuert. Mit
hochfgiftigem Müll aus Indien. Das Geschäft ist lukrativ. Es bringt
den um jede einzelne Tonne kämpfenden Unternehmen mit ihren nicht
ausgelasteten Verbrennungsanlagen nicht nur eine kurze
Verschnaufpause; denn hier könnte eine Tür für eine langfristige
wirtschaftliche Zusammenarbeit aufgestoßen werden. In Bhopal
schlummern, so vermuten Umweltschützer, neben den 350 Tonnen an der
Oberfläche noch weitere 27 000 Tonnen Giftmüll im Erdreich.
Nachhaltige Hilfe für Bhopal bestünde darin, die innovative deutsche
Technik nach Indien zu bringen. Dort den Müll zu verbrennen, und ihn
nicht mehr als 6000 Kilometer durch die Welt zu karren.
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