WAZ: Teure Ausmusterung. Kommentar von Gregor Boldt

Um die Bundeswehr für die Zukunft zu rüsten, müsse
sie attraktiver werden, hat Verteidigungsminister de Maizière gesagt.
Eine Milliarde Euro ist ihm der Sozialplan wert, um die Bundeswehr in
eine moderne Truppe umzubauen. Er muss dabei auch einen ansprechenden
Rahmen für diejenigen schaffen, die er dafür nicht mehr braucht. Das
sind knapp 10 000 Menschen, die nicht so einfach gekündigt
werden können.

Zwar will de Maizière von dem berühmten „goldenen Handschlag“
nichts wissen – das Angebot, ab 50 Jahren bei vollen Rentenbezügen in
den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, glänzt auf den ersten Blick doch
ziemlich gülden: maximal 71,75 Prozent des letzten Bruttogehalts.
Schöne Aussichten.

Doch wie bei der Beamtenpension erreicht diesen Abschlag nur
derjenige, der 40 Jahre im Dienst der Bundeswehr gestanden hat. Das
dürfte rein rechnerisch auf die wenigsten zutreffen. Zudem bekleiden
auch nicht alle infrage kommenden, die älter als 50 Jahre sind, einen
hohen Offiziersrang. Also, nur keinen Neid. Soldaten sind nun einmal
Staatsdiener. Damit übernimmt der Staat auch eine Verantwortung für
sie, erst recht, wenn er sie nicht mehr braucht.

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