WAZ: Thyssenkrupp-Betriebsrat sieht noch offene Fragen zur Stahlfusion

Nach den Unterschriften für die Stahlfusion von
Thyssenkrupp und Tata sieht der Betriebsrat in Deutschland noch
offene Fragen. „Wenn Arbeitsplätze von Thyssenkrupp zum Joint Venture
verlagert werden, darf es nicht zur Verschlechterung für die
Beschäftigten oder einer Aufweichung von Tarifstandards kommen“,
sagte Tekin Nasikkol, der Gesamtbetriebsratschef von Thyssenkrupp
Steel, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Donnerstagausgabe). Im Zuge der Stahlfusion sollen zahlreiche
Thyssenkrupp-Mitarbeiter zum neuen Stahlkocher wechseln. Das dürfte
sich unter anderem in der Essener Konzernzentrale auswirken, in der
ohnehin Stellenabbau geplant ist. Die Verwaltung der Stahlsparte
befindet sich in Duisburg. Der Sitz des Joint Ventures soll in
Amsterdam entstehen. Betroffen sein dürfte auch die
Thyssenkrupp-Einheit Shared Services mit Standorten in Essen und
Bochum, in der Jobs rund um das Rechnungswesen gebündelt sind.

Am Mittwoch (29.8.) traf sich der Aufsichtsrat der
Thyssenkrupp-Stahlsparte zu einer Sitzung. Am Donnerstag (30.8.)
findet in Dortmund eine Betriebsräte-Vollkonferenz statt. Erwartet
werden mehr als 200 Teilnehmer. Mit Blick auf den geplanten
Börsengang des Joint Ventures demonstrierte Nasikkol Gelassenheit:
„Wir haben keine Angst vor einem Börsengang. Entscheidend ist doch,
dass ein exzellent aufgestelltes Unternehmen entsteht. Nur dann wäre
es auch für Kapitalanleger attraktiv“, sagte er. Viel hänge zudem
davon ab, wie das Kartellamt entscheidet. „Mit Blick darauf sind wir
durchaus besorgt.“

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