Tierschützer verlangen ein entschiedenes Vorgehen
der Behörden gegen einen zunehmenden europaweiten illegalen Handel
mit Rassehunde-Welpen. In Ländern Osteuropas würden jedes Jahr
„hunderttausende“ Jungtiere unter katastrophalen hygienischen
Bedingungen in „Vermehrungsstationen“ geboren und oft ungeimpft und
nicht entwurmt zu Schleuderpreisen in Deutschland über das Internet
verkauft, sagte Birgitt Thiesmann von der Tierschutz-Organisationen
„Vier Pfoten“ gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(Montagausgabe).
Kurz nach dem Kauf durch die ahnungslosen Besteller, die oft nur
ein Fünftel des von Hundezüchtern verlangten Preises bezahlen
müssten, erkrankten viele Tiere und verendeten. „In den letzten
Jahren hat sich das verstärkt. Es ist von Anfang an eine unglaubliche
Tierquälerei, aber ein Millionengeschäft“. Thiesmann fordert eine
europaweite Chip- und Registrierpflicht für Hunde, um den Handel
stoppen zu können. Der Bundestag muss sich bald mit dieser Forderung
befassen. Die Linksfraktion hat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Zoll- und Bundespolizei haben in diesem Frühjahr schon mehrfach
die Transporte der Tiere gestoppt. Die Staatsanwaltschaft in Köln
bestätigt, dass sie gegen einen Händler aus dem rheinischen Bergheim
in diesem Zusammenhang wegen Betruges ermittelt. Gegen ihn lägen mehr
als zwei Dutzend Anzeigen vor.
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