Zerknirscht räumte Kardinal Meisner das „Versagen
der Kirche“ ein, um im selben Atemzug die ewige Gültigkeit der
traditionellen Ehe zu betonen – „auch wenn uns dafür Hohn und
Ablehnung entgegenschlägt“. Auf den Punkt gebracht: Wir haben
versagt, aber wir machen weiter so; die Vorstellungen von Liebe,
Glück und Leben müssen hinter die Dogmen zurücktreten. Welche Art von
Seelsorge ist das? Es ist ja richtig, die Kirche baut auf
Glaubensgrundsätze, die sie nicht ohne Weiteres aufgeben kann. Doch
sind Reformen nötig, will die Kirche in der modernen Welt weiterhin
gehört werden. Und dieser Prozess, noch gebremst von Benedikt XVI.,
verläuft zu langsam. Nur kleine Schritte haben die Bischöfe in Trier
gemacht, etwa was die Rolle der Frauen und die „Pille danach“ angeht.
Bei den großen Fragen wie der Ökumene, der Wiederheirat von
Geschiedenen und dem Priesteramt für Frauen bewegte sich nichts.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://