Endlich! Die Türkei ist aufgewacht und nimmt die
Gefahr ernst, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ ausgeht.
Viel zu lange hat die Regierung in Ankara geglaubt, sie könne mit den
Terroristen gemeinsame Sache machen, um das verhasste Assad-Regime in
Syrien zu stürzen. Viel zu lange hat sie die Dschihadisten gewähren
lassen – bis sie auch ihr mit dem Anschlag von Suruc den Krieg
erklärten. Ob die türkische Antwort wirklich eine Kehrtwende im Kampf
gegen die Terrormiliz bedeutet, ist noch unklar. Niemand weiß, ob
Präsident Erdogan nicht doch die nach Autonomie strebenden Kurden für
eine noch größere Gefahr hält. Trotzdem sind die Luftangriffe und die
Freigabe des Stützpunkts Incirlik eine mutige Entscheidung. Präsident
Erdogan weiß, dass Tausende IS-Sympathisanten in seinem Land leben.
Der Albtraum am Strand von Tunesien könnte sich auch im Urlaubsland
Türkei wiederholen. Der „Islamische Staat“ und seine Unterstützer
sind eine ernste Gefahr für die innere Sicherheit des Landes. Sie
lassen sich nicht durch Ignorieren bekämpfen. Wird die Türkei nun ein
ehrlicher Partner im Anti-Terror-Kampf, wäre viel gewonnen.
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