Es ist ein Kahlschlag, wie ihn die deutsche
Wirtschaft lange nicht gesehen hat: Über die Standorte München,
Hannover, Düsseldorf fegt ein Sturm in unterschiedlicher Heftigkeit.
Eon zerlegt Traditionsstandorte wie in München, den einstigen Sitz
des Bayernwerks, halbiert die Zentrale in Düsseldorf, die erst in den
letzten Jahren unter tätiger Mithilfe des jetzigen Managements auf
die derzeitige Personalstärke aufgeblasen wurde, und scheut auch
nicht davor zurück, die einstige Ikone der deutschen Gasversorgung
Ruhrgas in Essen zu zerlegen. Harte Schnitte mögen nötig sein, wenn
die Politik wie beim Atomausstieg wichtigen Geschäften den Garaus
macht. Nur stehen eigene Fehler der Vergangenheit in keinem
Verhältnis zu der Art und Weise, wie die Konzernführung den Abbau
exekutiert. Von Selbstkritik keine Spur. Schließlich ist das
Geschäftsmodell des quasi-monopolistischen Gasversorgers Ruhrgas im
Schlafwagen von der Wirklichkeit überholt worden. Die Gründung einer
Deutschland AG – auf die Idee kam RWE bereits vor zwei Jahren.
80 000 Mitarbeiter sind maximal verunsichert, Verdi ist auf dem
Baum, Landesregierungen vergrätzt – wo ist die Strategie?
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