WAZ: Union Investment fordert Konzernumbau von Thyssen-Krupp

Kurz vor der Hauptversammlung von Thyssen-Krupp am
Freitag (19. Januar) in Bochum fordert ein einflussreicher Investor
einen weitreichenden Konzernumbau von Vorstandschef Heinrich
Hiesinger. „Mit der Stahlfusion ist es nicht getan, der Konzernumbau
muss weitergehen“, sagte Ingo Speich, Fondsmanager von Union
Investment, der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Die geplante Ausgliederung des
traditionsreichen Stahlgeschäfts im Zuge eines Gemeinschaftskonzerns
mit dem indischen Hersteller Tata bezeichnete Speich als einen ersten
Schritt, „aber es sollten weitere folgen“.

Thyssen-Krupp sei als Konglomerat „ein Gemischtwarenladen, mit dem
viele Investoren wenig anfangen können“, sagte Speich. So sei
beispielsweise der Bau von U-Booten zu hinterfragen, ebenso der
Werkstoffhandel und der Anlagenbau. „Ist der Anlagenbau
möglicherweise bei einem anderen Konzern besser aufgehoben? Passt ein
korruptionsanfälliges Geschäft wie der Bau von U-Booten zum
Unternehmen? In dieser Diskussion sollte es keine Tabus geben“, sagte
Speich. Er fügte hinzu: „Mir kommt Thyssen-Krupp manchmal wie ein
Dinosaurier vor. Um nicht zu einer aussterbenden Art zu werden,
sollte man nicht nur die Dividendenfähigkeit hinterfragen, sondern
auch die Aufstellung des Konzerns.“

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