Die Linke gibt auf ihrem steinigen Weg der
Parteiwerdung bei zentralen Problemen – mal ist es der Umgang mit
dem Kommunismus, mal die Haltung zu Israel – ein erschreckend
unsouveränes Bild ab. Führungsfiguren wie Gregor Gysi wissen sich nur
noch mit Drohungen und Zwang zu helfen.
Dass er der Fraktion im Bundestag jüngst eine
Unvereinbarkeitsklausel abtrotzte, die helfen soll, die Partei vom
grassierenden Antisemitismus-Verdacht zu befreien, spricht für sich;
zumal fast ein Dutzend Abgeordnete die Abstimmung sabotierten.
Doch mit dem Beschluss, kein Antisemit zu sein, ist es nicht
getan. Man muss glaubwürdig vorleben, dass bei jeder berechtigten
Kritik an der repressiven Politik Israels gegenüber den
Palästinensern das Existenzrecht Israels nie auf eine abschüssige
Bahn gerät. Leider haben es sich in der Linkspartei einige
Unbelehrbare zur Aufgabe gesetzt, mit diesem Grundsatz zu spielen;
und sei es, indem sie auf einer Konferenz vor Sympathisanten der
radikal-islamischen Hamas mit einem Schal um den Hals auftreten, auf
dem eine Landkarte des Nahen Ostens zu sehen ist – ohne Israel. Auch
dumme Provokateure sind eine Gefahr.
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