WAZ: Verbraucher in die Irre geführt. Kommentar von Frank Meßing

Wenn das Hackfleisch so viel Weizen-Zusatz enthält,
kann man beim Frikadellen-Braten ja getrost auf die Brötchen
verzichten. Doch Scherz beiseite. Das Beispiel von „Viva Vital“ bei
Netto ist nur eines von vielen, das Verbraucher in die Irre führt.
Ähnlich ist es bei der leichten Mayonnaise von Thomy, die laut
Foodwatch zu großen Teilen aus Wasser besteht oder der
Halbfettmargarine „Lätta & luftig“, die mit Stickstoff aufgeschlagen
ist und mit 320 Gramm Brotaufstrich-Inhalt genau so viel kostet wie
500 Gramm normale „Lätta“. Es ist immer die gleiche Masche: Die
Anbieter lügen nicht, sie bieten keine gesundheitsgefährdenden
Substanzen an, aber sie führen die Verbraucher hinters Licht. Die
Verlockung ist groß, beim Hackfleisch Fett und Kalorien zu sparen. Da
schaut man nicht unbedingt in die Zutatenliste und vergleicht auch
nicht den Preis mit normalem Hack. Kunden, die sich wirklich bewusst
ernähren wollen, sollten sich deshalb auch bewusst Zeit nehmen und
die Verpackung studieren. Oder sich gleich an der Bedientheke mageres
Fleisch für ihr Hack aussuchen. So viel teurer ist der Gang zur
Frischetheke auch nicht.

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