Die Bank zahlt magere Zinsen? Macht doch nichts.
Facebook verspricht ein viel lohnenderes Investment. Bei Bankern und
Geldgebern ist erneut Goldgräberstimmung ausgebrochen. Fast elf Jahre
nach dem Crash am Neuen Markt. Das Online-Netzwerk lockt mit
traumhaften Wachstumsraten und einer Rendite, die so schon lange
nicht mehr möglich schien.
Eine Firma, die gerade einmal 355 Millionen Dollar Gewinn und 1,2
Milliarden Dollar Umsatz in neun Monaten macht, soll 55 Milliarden
wert sein? Das klingt zu schön, um wahr zu sein.
Für Facebook bedeutet der Einstieg von Goldman Sachs vor allem
eins: Mit dem steten Wachstum der zurückliegenden Jahre dürfte es
jetzt nicht mehr getan sein. Die Investoren wollen Geld sehen. Und
das klappt nur, wenn Facebook mehr umsetzt. Viel mehr.
Analysten rechnen bereits vor, dass das Unternehmen künftig sechs
bis sieben Milliarden Umsatz machen muss, um den Wünschen seiner
Geldgeber gerecht zu werden. Gerade in den USA scheint die massive
Geldvernichtung des Jahres 2000 schon wieder in Vergessenheit geraten
zu sein. Viel verloren, nichts gelernt.
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