WAZ: Vorzeigeprojekt von RWE – Kommentar von Ulf Meinke zu RWE

Es hätte ein Tag uneingeschränkter Freude werden
sollen für den Essener RWE-Konzern. Eigentlich sollten sämtliche
Energieminister der G7-Staaten einen prestigeträchtigen Windpark von
RWE vor Helgoland feierlich eröffnen.

Doch überraschend war Gastgeber Sigmar Gabriel nur allein vor Ort,
um Deutschland als Vorreiter einer grünen Energieversorgung zu
präsentieren. Auch für das zuletzt nicht gerade erfolgsverwöhnte
Unternehmen RWE dürfte die kurzfristige Absage der internationalen
Ministerriege eine arge Enttäuschung gewesen sein.

Dabei hat das Milliardenprojekt „Nordsee Ost“ das Zeug zum
Vorzeigeprojekt. Es symbolisiert einen Wandel, der im Revierkonzern
besser schon viel früher auf den Weg gebracht worden wäre. Dass RWE
relativ spät auf die Energiewende reagiert hat, belastet heute die
Bilanz. Die riesigen Windräder vor Helgoland liefern im Übrigen
zumindest beinahe das, was lange Zeit Kohlekraftwerke geleistet
haben: grundlastfähigen Strom. Schade, dass die Ministerabsagen eine
gute Nachricht für RWE überschattet haben.

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