WAZ: Wahlkampf mit Trump – Kommentar von Lutz Heuken zu Merkels USA-Politik

Wahlkampfmanager der SPD – ein Traumjob sieht
wahrlich anders aus. Denn auf der anderen Seite steht – mit allen
Wassern gewaschen – Angela Merkel. So mag es ja durchaus Merkels
politischer Überzeugung entspringen, dass sie Europa angesichts der
Trumpschen Eskapaden zu mehr Gemeinsamkeit aufruft. Dass sie dieses
aber nicht nur hinter verschlossenen Türen tut, sondern auch im
Bierzelt von Trudering, hat für die CDU-Chefin einen grandiosen
Nebeneffekt: Mit einem Schlag entreißt sie der SPD ein
Wahlkampfthema.

Merkel weiß, wie unpopulär Trump bei den Deutschen ist und wie
sehr dessen Forderung nach Erhöhung der Militärausgaben hier auf
Widerstand trifft. Dieses Thema wollte die CDU-Chefin nun auf keinen
Fall der SPD überlassen: Sie will sich nicht vorwerfen lassen,
Handlangerin des größenwahnsinnigen Trump zu sein.

Wie man mit einer selbstbewussten Amerika-kritischen Haltung
punkten kann, hat übrigens schon einmal ein deutscher Regierungschef
gezeigt: Im Jahr 2003 verkündete SPD-Kanzler Gerhard Schröder sein
Nein zum Irak-Krieg. Nicht im Truderinger Bierzelt sondern auf dem
Marktplatz von Goslar. Die Deutschen dankten es ihm.

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