WAZ: Warum brauchen wir die WestLB? – Kommentar von Sabine Brendel

Die WestLB muss ein tragfähiges Geschäftsmodell
ausarbeiten. Dafür erhält sie von der EU-Kommission eine Gnadenfrist.
Drei Monate aber sind wenig für eine derart gebeutelte Bank. Was aus
der WestLB wird, ist wichtig für die Bürger. Sie können zwar kein
Konto bei der Geschäftsbank eröffnen, die Sparkassenverbänden und dem
Land NRW gehört. Doch die Bürger stehen als Steuerzahler gerade für
das, was mit der WestLB passiert. Daher ist es wünschenswert, wenn
die WestLB ihre Schieflage – sie verzockte sich in der Finanzkrise –
überlebt. Wie viel Arbeit auf die Landesbanker wartet, zeigt ein
Blick zurück. Bis vor wenigen Jahren bürgte die öffentliche Hand für
WestLB-Schulden. Die WestLB entfernte sich zu weit von ihrer
Kernaufgabe. Nun muss sie eine befriedigende Antwort auf die Frage
finden: Warum brauchen wir die WestLB? Sonst droht ihr das Aus.
Sicher ist, dass kein Weg an einem weiteren Um- und Abbau
vorbeiführt. Das ist bitter für die etwa 5000 Mitarbeiter. Sie büßen
für Fehler der (Ex-)Topmanager, die weltweit mitmischen wollten –
auch wenn ihre Aufgabe eine ganz andere war.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de