Man stelle sich das mal ganz praktisch vor: Ein
Hausbesitzer will seinen Garten neu anlegen und holt diverse
Kostenvoranschläge bei Gartenbauern ein. Dass es da Unterschiede
geben wird, weiß jeder. Dass billig am Ende verdammt teuer sein kann,
ist ebenso eine Binsenweisheit. Aber wie lassen sich derart große
Unterschiede erklären wie jene, die von den Städten bei den Kosten
für das Pflanzen neuer Bäume angesetzt werden?
Wieso kommt Mülheim im Durchschnitt mit 1050 Euro pro Baum aus,
Gelsenkirchen mit 1300 bis 1500 Euro, Essen benötigt 2000 und Bochum
gar bis zu 3800 Euro? Interpretationsmöglichkeiten gibt es reichlich.
Für das Land NRW, das einen Hilfsfonds aufgelegt hat, um den vom
Unwetter verwüsteten Städten unter die Arme zu greifen, ist
sicherlich die übelste Variante, dass die Kommunen ihre Schäden
künstlich hochjazzen. Und dieser Verdacht liegt nahe.
Bedenklicher wäre es, wenn ein neuer Baum in Bochum tatsächlich
doppelt so viel kostete wie in Mülheim. So mieses Wirtschaften traut
man doch niemanden zu, oder?
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