Der WAZ Medienkonzern wird ein Familienunternehmen
im Mehrheitsbesitz der Essener Familie Grotkamp. Nach Unterzeichnung
der Verträge zur Übernahme des 50-prozentigen Anteils der
Mitgründerfamilie Brost, sagte Günther Grotkamp im Interview mit den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben): Die Familie
Grotkamp übernehme den Brost-Anteil, „weil sie an die Zukunft der WAZ
glaubt und das Unternehmen erfolgreich weiterführen will“. Grotkamp
ist Ehemann von Petra Grotkamp und war von 1975 bis 2000
Geschäftsführer der Mediengruppe. Petra Grotkamp sagte, sie fühle
sich dem Erbe ihres Vaters und Mitgründers der Zeitungsgruppe sehr
verpflichtet. „Ich möchte dessen Werk in dem Familienunternehmen
fortgesetzt sehen. Meine Familie fühlt sich auch der Region
Ruhrgebiet stark verbunden und glaubt, dass das Ruhrgebiet auch in
Zukunft Sitz eines starken Medienunternehmens sein sollte.“
Günther Grotkamp sagte weiter: „Familienunternehmen heißt für
mich, dass die Familien unmittelbar als Eigentümer Verantwortung für
das Unternehmen und die bei ihm beschäftigten Mitarbeiter tragen.“
Familienunternehmen seien schneller und erfolgreicher am Markt als
anonyme Kapitalgesellschaften, „zugleich aber auch gegenüber den
Mitarbeitern sozial eingestellt, weil eine stärkere Bindung zu dem
Unternehmen und den dort beschäftigten Menschen besteht.“ Ein
weiterer Stellenabbau in der Redaktion sei nicht geplant. Er habe als
Geschäftsführer zwar immer auf die Kosten geachtet, „es stimmt aber
nicht, dass die WAZ durch Sparmaßnahmen groß geworden ist. Allein
durch Sparen kann man keine Umsätze und Gewinne und daher auch keine
unternehmerischen Erfolge erzielen.“
Auf die Frage, ob der Zukauf weiterer Zeitungen denkbar sei, sagte
der am Freitag 85 Jahre alt gewordene Grotkamp: „Wenn das Kartellamt
zustimmt, der Preis angemessen ist und die Zeitung in unsere
Strategie passt, in jedem Fall.“ Einen Verkauf der Anteile an der
österreichischen Boulevardzeitung Krone lehnte er ab. „Diese Frage
stellt sich uns nicht. Wir sind mit unserer Beteiligung an der Krone
sehr zufrieden. Die Krone ist eine der weltweit stärksten
Zeitungsmarken überhaupt.“
Mit dem Ausscheiden der Familie Brost, die der SPD nahe stand,
werde sich an der Ausrichtung der Blätter nichts ändern. „Die
Redaktion war bei uns immer unabhängig von der kaufmännischen
Verlagsleitung. Hieran werden wir festhalten. An der Ausrichtung der
Blätter wollen wir nichts ändern“, sagte Grotkamp.
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