WAZ: Wenn der Müll zum Rohstoff wird – Kommentar von Ulf Meinke

Dortmund ist nur ein Beispiel. Seit Jahresbeginn
dürfen (oder sollen) die Bürger auch kleine Elektrogeräte und alle
Arten von Metallen oder Kunststoffen in die Gelben Tonnen werfen.
Galten Toaster, Pfannen oder Plastikspielzeug früher als „Fehlwurf“,
sind sie nun ausdrücklich erwünscht. „Kombinierte Wertstofftonne“
nennt die städtische Entsorgungsfirma den neuen Behälter. Für die
Bürger wird der Alltag einfacher. Sie müssen sich nicht mehr die
Frage stellen: Sortierst du noch oder lebst du schon? Dass steigende
Rohstoffpreise einen Konkurrenzkampf um das Wertvolle im Müll
entfachen, ist zunächst einmal eine gute Sache. Ganz gleich, ob
private oder kommunale Unternehmen den Job übernehmen: Für die Bürger
zählt, dass der Müll zuverlässig und kostengünstig entsorgt wird. Ein
gewisser Wettbewerb belebt dabei das Geschäft. Übrigens: Längst nicht
alle Bürger im Ruhrgebiet haben spezielle Tonnen für Biomüll, Papier,
Glas und „Wertstoffe“ vor dem Haus. Es steckt also noch viel
Potenzial in der Branche. Bleibt zu hoffen, dass es die Politik
richtig anpackt – damit am Ende auch die Umwelt profitiert.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de