Das Wort Krise hat wieder Konjunktur. Zwar steht 
Deutschlands Wirtschaft im europäischen Vergleich noch glänzend da, 
doch die Liste der Unternehmen, die Stellen streichen wollen, wird 
länger. Die Energieversorger Eon und RWE bauen tausende Jobs ab, auch
die Handelsriesen Metro und Karstadt sparen im großen Stil. Dass 
gerade Konzerne an Rhein und Ruhr betroffen sind, hat Gründe. Nun 
wird deutlich sichtbar, wie sich Euro-Krise und Energiewende auf den 
Alltag der Menschen auswirken. Doch zur Wahrheit gehört auch: Nicht 
jeder Stellenabbau lässt sich mit den Themen Euro und Atomausstieg 
begründen. Zuweilen liefern die Megathemen nur nützliche Argumente, 
um von Managementfehlern abzulenken. Die meisten Unternehmenskrisen 
sind hausgemacht. Aus Krisen lässt sich aber auch lernen. Eine Lehre 
lautet: Deutschland und insbesondere NRW haben in den vergangenen 
Jahren von einem starken industriellen Kern profitiert. Außerdem 
haben Arbeitgeber und Gewerkschaften die Nerven behalten und einen 
Ausgleich der Interessen gesucht. Es bleibt zu hoffen, dass die 
handelnden Akteure auch diesmal besonnen agieren.
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