Das wäre was, wenn man nach einem Jahr mit mehr
Geburten gleich die demografische Wende ausrufen könnte. Aber wer
bläst wegen eines kalten Sommers den Klimawandel ab? Im Statistischen
Bundesamt brach wegen der Geburtenzahlen 2012 jedenfalls keine Hektik
aus. „Normale Schwankungen“ sagten sie und verwiesen auf die starken
Jahre 2007 und 2010, nach denen es auch wieder bergab ging. Warum
also freuen? Zumal ja für die Bevölkerungsentwicklung nicht nur
Geburten zählen, sondern auch Sterbefälle, und da sieht es arg aus.
Seit 1972 erlischt bei uns mehr Leben als neues entsteht, aber nie
war die Lücke so groß wie 2012. Warum also freuen? Zumal ja auch
keiner weiß, wozu ein Volk heute noch wachsen soll. Gut, die Rente…
Aber bei einer rasant wachsenden Menschheit benötigt die Welt nicht
auch noch mehr Deutsche, die den knappen Platz mit ihren Handtüchern
reservieren. Warum also freuen wir uns trotzdem, wenn wir das mit den
Geburten hören? Na, weil es für die Eltern doch immer noch das größte
vorstellbare Glück ist, oder? Und wenn es davon mal mehr gibt statt
weniger – dann sind alle Einwände auch irgendwie kleinlich.
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