WAZ: Wohnkosten sind eine Zeitbombe. Kommentar von Frank Meßing

Auf dem Wohnungsmarkt tickt eine Zeitbombe: Wer
umzieht, muss mit deutlich höheren Mieten rechnen. Die Nebenkosten
entwickeln sich inzwischen tatsächlich zur „zweiten Miete“, weil
Heizkosten und kommunale Abgaben steigen. Hinzu kommt der teurer
werdende Strom. In einigen Stadtteilen von Dortmund oder Essen geht
schon mehr als ein Viertel des verfügbaren Einkommens der Haushalte
allein für die Miete drauf. Im Ruhrgebiet kommen die Mieter
vergleichsweise glimpflich weg. Düsseldorfer indes, die nicht viel
verdienen, müssen sich schon nach der Decke strecken, um in ihrer
teuren Heimatstadt wohnen bleiben zu können. Es hat seinen Preis, in
einer Metropole mit Arbeitsplätzen und guter Infrastruktur zu wohnen
– das gilt fürs Revier wie für Düsseldorf. Auf Wahlplakaten macht die
Politik die Brisanz auf dem Wohnungsmarkt zu Recht zum Thema. Sie
verschweigt aber, dass die öffentlichen Hände kräftig an den
steigenden Kosten fürs Wohnen mitverdienen.

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