So viel Sprit wie ein Formel-eins-Wagen verbraucht
ein zweieinhalb Tonnen schwerer Porsche Cayenne mit „fettem“
Achtzylindermotor, wenn er mit Vollgas und weit, weit über 200 km/h
über die Autobahn geprügelt wird. Ja, es stimmt: Deutschlands stets
PS-stärker und blitzschneller gewordene Autos verbrauchen viel mehr,
als sie eigentlich für ein mehr als ausreichend zügiges, sicheres und
bequemes Vorankommen benötigen würden.
Dass der Verkehr jedoch als einziger Bereich in Deutschland mehr
statt weniger Energie als vor 25 Jahren verschlingt und höhere
Treibhausgasemissionen produziert, hat bei nüchterner Betrachtung nur
am Rande mit der Leistungsexplosion unter der Motorhaube zu tun. Die
Gesamtfahrleistung aller Pkw stagniert seit Jahren, und das bei
stetig sinkendem Durchschnittsverbrauch.
Aber die rasante Zunahme des Güterverkehrs auf der Straße fordert
ihren Tribut. Just-in-Time-Belieferung und das hinter der Lkw-Plane
durchs Land rollende Waren- und Ersatzteillager erhöhen den
Kraftstoffdurst der Gesellschaft. Zalando- und Amazon-Päckchen kommen
eben weder mit der Bahn noch mit dem Binnenschiff, sondern mit einer
Flotte von Lieferwagen bis vor die Tür des Verbrauchers.
Welches Auto davor steht, spielt da kaum eine Rolle. Trotzdem: Es
müsste ja nicht ein Porsche Cayenne Turbo mit 570 PS sein.
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