Eine Presse-Mitteilung, in der eigentlich nichts
Neues steht, sagt zuweilen dann doch etwas aus. Auch, dass sich
offenbar alle Beteiligten der gestrigen Aufsichtsratssitzung
aufgesagt haben, nichts weiter zu sagen, deutet darauf hin: Die
Zeichen stehen auf Deeskalation, vorerst jedenfalls. Dafür spricht
auch die Betonung der Sozialpartnerschaft in der Erklärung von
Management und Betriebsräten von GM und Opel. Augenscheinlich ist die
Führung von General Motors zu dem Schluss gekommen, die
Schließungspläne für einige europäische Opel-Werke bis auf weiteres
in der Schublade zu lassen. Das verschafft zumindest Zeit für
Verhandlungen. Und das ist gut so. Es bleibt aus Sicht der Bochumer
Opelaner zu hoffen, dass diese ernst gemeint sind und es nicht nur
darum geht, die Zeit bis nach der Landtagswahl in NRW zu überbrücken.
Es ist schwer zu erkennen, wie eine gemeinsame und Schmerzen
minimierende Lösung für den verlustträchtigen Autobauer aussehen
könnte. Zwei Werke, so die nackten Zahlen, sind überflüssig. Es wird
ein Geben und Nehmen zwischen den Sozialpartnern geben müssen. Die
Opelaner im Revier müssen mit gewohnter Unsicherheit leben.
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