Wenn es doch nur die Sprossen wären: Was so viele
Verbraucher, deren Schützer und die politischen Verantwortlichen am
Sonntag so stark hofften, bis es beinahe zur Gewissheit wurde,
zerschlug sich am Montag im Labor. Ein Freispruch für das an sich
nahrhafte Gemüse ist das nicht. Höchstens ein Hinweis darauf, dass
die Ursache für die gefährliche Ehec-Epidemie womöglich gar nicht
gefunden werden kann – weil die belasteten Lebensmittel längst
verbraucht sind. Was bleibt ist die damit verbundene Hoffnung, dass
sich der Erreger verflüchtigt. Und die Gewissheit, dass der nächste
Lebensmittel-Skandal bestimmt nicht lange auf sich warten lässt. Ob
Vegetarier, Bio-Kost-Fanatiker und/oder bewusster Fleisch- und
Fisch-Esser: Niemand kann inzwischen den Kontakt mit verseuchter,
vergifteter oder verdorbener Nahrung gänzlich ausschließen. Das heißt
nicht, dass der Verbraucher all die Skandale schulterzuckend
hinnehmen kann – verbunden mit der Hoffnung, es werde schon gut
gehen. Wer künftig Lebensmittel bewusst einkauft und zubereitet, hat
bereits eine Menge für die Gesundheit getan.
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