Spätestens seit 2009 tobt der Streit um überhöhte
Dispozinsen. Damals verdonnerte der Bundesgerichtshof die Banken,
ihre Kalkulation der Überziehungszinsen transparent zu machen und am
Leitzins zu orientieren. Geschehen ist nicht viel. Das haben Tests
ergeben.
Es gibt immer noch Ausreißer, die ihre Dispozinssätze verstecken
oder ihre Kunden über die Maßen zur Kasse bitten, wenn das Girokonto
nicht gedeckt ist. Darunter sind besonders viele Sparkassen und
Volksbanken. Wie bei den ebenfalls umstrittenen
Bankautomaten-Gebühren argumentieren sie mit ihrem teuren Filial- und
Automaten-Netz, das bei Privatbanken deutlich kleiner ausfällt und
das sich Direktbanken gleich ganz schenken.
Eine gesetzliche Deckelung wird diesem Ungleichgewicht in der
deutschen Bankenlandschaft sicher nicht gerecht. Die Kunden sollten
für sich entscheiden, welches Institut für ihre Bedürfnisse die
günstigsten Gebühren anbietet. Am billigsten ist es immer noch, das
Konto erst gar nicht zu überziehen.
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