Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt: Mitten in die
streckenweise hysterisch geführte Fracking-Debatte hinein platziert
Exxon Mobil die Nachricht einer angeblichen Errungenschaft: Fracking
ohne Gift. Das ist Futter für alle Fracking-Freunde. Denn das
K.o.-Argument gegen die umstrittene Technologie, die Gefährdung des
Grundwassers, wäre damit aus der Welt. Deutschland könnte endlich
neue Gasschätze heben, die finanziellen Lasten der Energiewende
mildern und müsste sich weniger Sorgen machen, dass Putin seinen
Gashahn zudreht.
Doch so einfach wird es nicht gehen. Denn erstens müssen den
Exxon-Test zwingend unabhängige folgen. Zweitens nimmt das deutsche
Genehmigungswesen viel Zeit in Anspruch – in diesem Fall zu Recht.
Mit Probebohrungen wäre selbst im besten Fall wohl nicht vor 2016 zu
rechnen. Wenig aussichtsreich für eine Energiequelle, die ohnehin
endlich ist.
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