Zur Empfehlung der Antragskommission zum 
CDU-Bundessparteitag, eine durch die Tarifvertragsparteien 
ausgehandelte Lohnuntergrenze in Bereichen zu ermöglichen, in denen 
Branchen-Mindestlöhne nicht zustande kommen können, erklärt der 
Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Peter Weiß:
   „Die Unionsfraktion ist mit ihrer Politik für 
Branchen-Mindestlöhne äußerst erfolgreich. Damit werden faire 
Einkommen für die Beschäftigten in nunmehr zehn Branchen gesichert. 
Zugleich wird ruinöse Lohnkonkurrenz zu Lasten von Unternehmen 
verhindert, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen. Nicht ohne Grund 
tritt zum Beispiel das deutsche Handwerk als eine der wichtigsten 
Säulen des Mittelstandes und Jobmotoren in Deutschland für eine 
Mindestlohnregelung ein.
   Die gerade abgeschlossene umfassende wissenschaftliche Evaluierung
der bestehenden Branchen-Mindestlöhne durch renommierte 
Forschungsinstitute hat gezeigt, dass die von den 
Tarifvertragsparteien ausgehandelten Branchen-Mindestlöhne nicht wie 
immer wieder behauptet zu Jobverlusten oder sonstigen 
Fehlentwicklungen geführt haben. Im Gegenteil wurde z. B. für das 
Maler- und Lackiererhandwerk festgestellt, dass der 
Branchen-Mindestlohn durch das Verdrängen unseriöser Betriebe 
stabilisierende Wirkung entfaltet hat.
   Daher ist es an der Zeit, jetzt auch für die Bereiche der 
Arbeitswelt eine Regelung zu finden, in denen nach geltendem Recht 
tarifvertragliche Lösungen nicht zur Anwendung kommen können. So 
droht in Nordrhein-Westfalen eine von den Tarifvertragsparteien im 
Gaststättengewerbe gewollte Mindestlohnregelung daran zu scheitern, 
dass die Tarifbindung nicht ausreichend ist. Es spricht nichts gegen 
die Annahme, dass die jetzt angestrebte Regelung ebenso erfolgreich 
und ohne Nebenwirkungen sein wird wie die bisherigen 
Branchen-Mindestlöhne.
   Niedrigstlöhne sind kein Heiligtum der Christdemokratie. Im 
Gegenteil hat die Partei Ludwig Erhards immer zwar einerseits für 
Lohnvernunft gestanden, andererseits aber auch garantiert, dass 
ehrliche Arbeit auch anständig bezahlt wurde. Ebenso ist Erhard immer
dafür eingetreten, mit ordnungspolitischen Instrumenten einzugreifen,
wenn Verzerrungen des Wettbewerbs drohten. Insofern geht es hier um 
ein Anknüpfen an eine bewährte politische Tradition, keineswegs um 
eine Abkehr von vermeintlichen Grundsätzen.“
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