Weiterbildungsmöglichkeit motiviert Nutzer offener Online-Kurse / Umfrage des Hasso-Plattner-Instituts

Internetnutzer aus 114 Ländern der Welt nehmen an
den kostenlosen Online-Kursen zur Informationstechnologie teil, die
das Hasso-Plattner-Institut (HPI) seit September 2012 jedermann
anbietet. Das gab das Potsdamer Institut im Vorfeld der CeBIT
bekannt, auf der es seine neue Internet-Bildungsplattform openhpi.de
vorstellt. Für die bislang angebotenen drei Kurse in englischer und
deutscher Sprache hätten sich insgesamt gut 22.000 Personen
eingeschrieben, sagte HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Mehr als
3.400 erfolgreichen Absolventen seien bereits Zertifikate ausgestellt
worden. Nach Ende des gegenwärtig laufenden Online-Kurses zum
semantischen Internet wird das nächste Lehrangebot am 8. April
gestartet. Dann soll es um die Grundlagen moderner Datenbanksysteme
gehen. Kurssprache ist Deutsch.

Das HPI legte zur CeBIT, auf der es Aussteller ist (Halle 9, Stand
A34), die Ergebnisse einer im Januar durchgeführten Umfrage vor, an
der sich gut 1.000 Nutzer von openHPI beteiligten. Danach war für 84
Prozent der Befragten das generelle Interesse an
Informationstechnologie und für 55 Prozent die
Weiterbildungsmöglichkeit für den Beruf der ausschlaggebende Grund
zur Teilnahme. 34 Prozent lockte die Aussicht, ein Zertifikat zu
erlangen.

„Je nach Kursinhalt und Sprache ist die Struktur der Teilnehmer
unterschiedlich“, berichtete Meinel. In seinem Kurs über die
Grundlagen der Internet-Technologie waren die Altersgruppen zwischen
20 und 30 Jahren mit 28 Prozent sowie zwischen 30 bis 40 Jahren mit
25 Prozent am stärksten vertreten. Erfreulich ist die
überdurchschnittliche Zahl von „Silver Surfern“: Zehn Prozent der
Teilnehmer geben ihr Alter mit über 60 Jahren an. 82 Prozent der
Teilnehmer sind Männer. 38 Prozent haben einen Bachelor- oder
Master-Abschluss, etwa 4 Prozent sind promoviert. 27 Prozent üben
eine Leitungsfunktion aus. 26 Prozent geben an, weniger als fünf
Jahre Berufserfahrung zu haben, 14 Prozent sind schon bis zu zehn
Jahre lang berufstätig. Den größten Anteil machen mit 35 Prozent die
aus, die schon mehr als zehn Jahre in ihrem Job tätig sind.

Drei Viertel der openHPI-Nutzer erklärten, sie hätten nie zuvor an
offenen Online-Kursen teilgenommen. Die meisten hatten durch Print-
und Online-Medien über die neue Internet-Bildungsplattform des HPI
erfahren. Meistens wurde von zu Hause aus (88 Prozent) auf den
Online-Kurs zugegriffen. 29 Prozent nutzten das Angebot gelegentlich
am Arbeitsplatz und 17 Prozent manchmal unterwegs. Acht Prozent der
openHPI-Teilnehmer verwendeten dafür ein Smartphone, 16 Prozent einen
Tablet-PC. Im Vordergrund stand aber der Zugriff über Desktop-PC und
Laptop.

Intensive Nutzung des Angebots

Ein gutes Viertel der Teilnehmer widmete vier bis fünf Stunden pro
Woche dem angebotenen Lehrstoff, jeweils rund ein Fünftel nahm sich
drei bis vier oder mehr als fünf Stunden Zeit für die Lehrvideos, das
Lesematerial, die Selbsttests, die Hausaufgaben sowie die Mitwirkung
in Foren und Lerngruppen.

„Sämtliche von uns angebotenen Arten von Materialien und
Kommunikationsmöglichkeiten haben die Teilnehmer als sehr oder
ziemlich nützlich für ihren Erfolg gewertet“, freute sich
HPI-Direktor Meinel. Steigern lässt sich nach seinen Worten noch der
Anteil der Nutzer von Foren und Lerngruppen.

Reger Austausch zwischen Lernenden und mit Lehrenden

Um sich mit anderen Lernenden oder den Lehrenden auszutauschen,
griffen 46 Prozent der Teilnehmer der Online-Kurse auf die
openHPI-Foren zurück. Mit insgesamt sechs Prozent waren Kanäle wie
Facebook, Twitter, Xing, LinkedIn oder Skype noch nicht so stark
genutzt, wie erwartet. Immerhin 11 Prozent der Teilnehmer erklärten,
sie hätten sich persönlich mit anderen Lernenden getroffen. 85
Prozent der Befragten gaben an, den Kurs vollständig genutzt und
nicht abgebrochen zu haben.

Hohe Zufriedenheit mit der Qualität

„Überwältigt sind wir von der hohen Zufriedenheit der Nutzer
unserer Online-Kurse“, betonte Informatikwissenschaftler Meinel. Bei
der Frage nach der Qualität der Lehrvideos wurden zum Beispiel
besonders die fachlichen Inhalte (92 Prozent), die Verständlichkeit
(89 Prozent) und die Unterhaltsamkeit (75 Prozent) positiv bewertet.
Auch die Technik der openHPI-Plattform, die Kurs-Strukturierung und
die Betreuung bekamen gute Noten.

Gefragt, welche möglichen künftigen Funktionalitäten als nützlich
angesehen würden, sprachen sich jeweils über 40 Prozent der
openHPI-Teilnehmer für Chats, Annotationsmöglichkeiten und Untertitel
in den Videos aus. „Wenn eigene Anregungen und Wünsche formuliert
wurden, standen ein noch stärkerer Praxisbezug und eine
umfangreichere Suchfunktion ganz oben auf der Liste“, fasste Meinel
zusammen. Er äußerte die Erwartung, dass die Teilnehmerzahlen weiter
steigen werden. Weniger als ein Prozent der Befragten erklärte, keine
weiteren offenen Online-Kurse mehr nutzen zu wollen. Zehn Prozent
sind noch unentschieden. Die anderen wollen auch künftig auf openHPI
dabei sein.

openHPI: Vorbild sind Massive Open Online Courses (MOOC)

Die neue Internet-Bildungsplattform www.openhpi.de des
Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik an der Universität
Potsdam (HPI) bietet kostenlose, frei zugängliche Onlinekurse für
sehr viele Teilnehmer an. Die Inhalte beschäftigen sich mit Fragen
der Informationstechnologie und Informatik. openHPI folgt dem
Beispiel der „Massive Open Online Courses“, wie sie seit 2011
zunächst von der Stanford University, später aber auch von anderen
Elite-Universitäten der USA angeboten wurden. Im Unterschied zu
traditionellen Vorlesungsportalen werden bei www.openhpi.de Kurse
angeboten, die einem festen, zweimonatigen Zeitplan folgen – mit
definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texte, Selbsttests,
regelmäßige Hausaufgaben und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die
Angebote mit einer sozialen Plattform, auf der sich die Teilnehmer
mit den Kursbetreuern und anderen Teilnehmern austauschen, Fragen
klären und weiterführende Themen diskutieren können. Die Teilnehmer
entscheiden selbst über Art und Umfang ihrer Aktivitäten. Sie können
in den Kurs eigene Beiträge einbringen, zum Beispiel durch Blogposts
oder Tweets, auf die sie im Forum verweisen. Andere Lernende können
diese dann kommentieren, diskutieren oder erweitern. So werden
Lernende, Lehrende und die Inhalte in einem sozialen Lernnetzwerk
miteinander verknüpft.

Mehr zum CeBIT-Auftritt des HPI unter:
www.hpi.uni-potsdam.de/cebit

Eine Grafik zu openHPI finden Sie unter:
http://www.presseportal.de/pm/22537/2353791

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