„Jedes Jahr treiben medizinische BeÂhandlungsÂkosten mehr als 100 Millionen Menschen weltÂweit in die Armut, weil sie nicht gegen KrankÂheit abÂgeÂsichert sind. Der ZuÂgang zu beÂzahlÂbarer GeÂsundÂheitsÂverÂsorÂgung ist daher ein wirkÂsamer Schutz vor VerÂarmung und gleichÂzeitig eine GrundÂvorÂausÂsetzung für wirtÂschaftÂliche EntÂwickÂlung und sozialen Frieden.“ Dies erklärte Gudrun Kopp, ParÂlaÂmentÂarische StaatsÂsekretärin im BundesÂminiÂsterium für wirtÂschaftÂliche ZuÂsammenÂarbeit und EntÂwicklung, anlässlich der heutigen VerÂabÂschiedung der von Deutschland einÂgeÂbrachten ReÂsoÂlution zu GeÂsundÂheitsÂsystemÂfinanzierung und allÂgemeiner AbÂsicheÂrung im KrankÂheitsÂfall bei der 64. WeltÂgeÂsundÂheitsÂverÂsammlung der WeltÂgeÂsundÂheitsÂorÂgaÂniÂsation (WHO) in Genf.
„Die Stärkung von Gesundheitssystemen auf der Grundlage sozial gerechter und nachhaltiger Finanzierungsstrukturen ist unÂerÂlässlich für weitere Erfolge bei den Millenniumsentwicklungszielen. Mit der Resolution werden die Mitgliedsstaaten und die GeÂneÂralÂdirekÂtorin der WHO aufgefordert, entÂsprechÂende Strategien, Aktivitäten und Maßnahmen zu entwickeln, die den weltweiten Ausbau von KrankenÂverÂsicheÂrungsÂmeÂchaÂnisÂmen beschleunigen. Wir beraten und unterstützen unsere PartnerÂländer bei dieser wichtigen Aufgabe, wobei uns die Verbesserung der Mutter-Kind-Gesundheit ein besonderes Anliegen ist“, betonte Gudrun Kopp.
„Für die Sicherstellung des Zugangs für alle Bürgerinnen und Bürger zu angemessener Gesundheitsversorgung gibt es keine Patentlösung. Der Aufbau sozialer Sicherungssysteme kann nur erfolgreich und nachhaltig sein, wenn er die historischen, kulÂtuÂrellen und sozioökonomischen Gegebenheiten berücksichtigt. Dabei müssen Reformanstrengungen im GeÂsundÂheitsÂwesen eine sozial ausgewogene, nachÂhaltige Finanzierung mit effizientem ResÂsourcenÂeinÂsatz und guter VerÂsorgungsÂqualität verbinden“, erklärt die Parlamentarische StaatsÂsekretärin beim BundesÂminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz, MdB.
Die Generaldirektorin der WHO, Dr. Margret Chan, dankte in ihrer Eröffnungsrede der deutschen Bundesregierung für die GastÂgeÂberÂrolle bei der VerÂöffentÂlichung des aktuellen WeltÂgeÂsundheitsÂberichts ? der wichtigsten Veröffentlichung der WHO ? im November vergangenen Jahres in Berlin. Der WeltÂgeÂsundÂheitsÂbericht 2010 mit dem Titel „Health Systems Financing ? the path to universal coverage“ thematisiert die zentrale Rolle von fairen und nachhaltigen FiÂnanÂzierungsÂstrukÂturen für GeÂsundÂheitsÂsysteme. Mehr als 35 Gesundheitsminister aus der ganzen Welt kamen im November 2010 in Berlin auf Initiative des BundesÂminiÂsteriums für Gesundheit und des BundesÂmiÂniÂsteÂriums für wirtÂschaftÂliche ZuÂsammenÂarbeit und EntÂwicklung zusammen, um zu diskutieren, wie dieser TeufelsÂkreis von Armut und Krankheit durch angemessene soziale Absicherung im Krankheitsfall überÂwunden werden kann.
Deutschland als das Land mit der weltweit längsten Erfahrung in der Einführung und Ausweitung eines KrankenÂverÂsicheÂrungsÂsystems, bringt diese Expertise bereits umfassend in die NetzÂwerke der WHO ein und berät zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer. So ist Deutschland auch Gründungsmitglied der Initiative „Providing for Health“ (P4H), die im Verbund mit WHO, ILO, Weltbank, Frankreich, Schweiz, Spanien und Deutschland Beratung für Partnerländer im Thema bereitstellt, erläuterte die Parlamentarische StaatsÂsekretärin beim BundesÂminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Kopp.
Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste EntÂscheiÂdungsÂorgan der WHO. Jährlich im Mai kommen VerÂtreterinnen und VerÂtreter aller 193 Mitgliedsstaaten zusammen, um inhaltliche, orÂgaÂniÂsaÂtorische und finanzielle Weichenstellungen vorzunehmen.
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