Pressemitteilung
   Deutsche Umwelthilfe und OCEAN2012 begrüßen Ergebnisse der 
gestrigen Abstimmung (18.12.2012) zur Reform der Gemeinsamen 
Fischereipolitik und fordern eine Festlegung nachhaltiger Fangquoten 
bei den heutigen Verhandlungen im EU-Ministerrat – Gefasste 
Beschlüsse dürfen bei der weiteren Abstimmung im Plenum des 
Europäischen Parlaments nicht verwässert werden – Ziel müssen 
nachhaltige und größere Bestände sein, nicht kurzfristige 
Profitinteressen
   Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments hat sich 
gestern (18.12.2012) für ein schnellstmögliches Ende der Überfischung
in Europa ausgesprochen. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), die in 
Deutschland die europaweite OCEAN2012-Allianz vertritt, begrüßte den 
Ausgang der Abstimmung über die Reform der Gemeinsamen 
Fischereipolitik (GFP). Gleichzeitig forderte sie 
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und die anderen 
Regierungsvertreter im EU-Ministerrat auf, bei der heute anstehenden 
Entscheidung über die Fangquoten für Atlantik und Nordsee für das 
Jahr 2013 wissenschaftlich empfohlene und nachhaltige Fangmengen zu 
beschließen.
   Mit dem vorliegenden Kompromiss der deutschen Berichterstatterin 
Ulrike Rodust (SPD) verpflichtet sich die EU rechtlich dazu, 
Fangmöglichkeiten für alle europäischen Fischbestände ab 2015 nur 
noch innerhalb nachhaltiger Grenzen festzulegen. Ziel ist es, bis 
2020 alle Bestände auf ein nachhaltiges Niveau wachsen zu lassen mit 
Größen oberhalb des sogenannten „höchstmöglichen Dauerertrags“. Das 
Europäische Parlament kann zum ersten Mal nach Inkrafttreten des 
Lissabon-Vertrags über eine Neuausrichtung der europäischen Fischerei
mitbestimmen. Die DUH appellierte an das Plenum, das bis spätestens 
März 2013 über den Bericht zur GFP-Reform entscheidet, die gestern 
gefassten Beschlüsse mitzutragen und nicht durch kurzfristige 
Profitinteressen zu verwässern. Das Europäische Parlament tritt im 
kommenden Jahr mit dem EU-Ministerrat in Verhandlungen über die 
GFP-Reform.
   „Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments hat eine 
zukunftsorientierte Reform der europäischen Fischereipolitik 
wesentlich vorangetrieben, indem er die Gesundung der Bestände zu 
nachhaltigen Größen als Hauptziel der künftigen GFP mit einem festen 
Zieldatum versehen hat“, erklärt Nina Wolff, Fischereiexpertin der 
Deutschen Umwelthilfe und Koordinatorin der europaweiten 
OCEAN2012-Allianz in Deutschland. Auch dass die EU-Mitgliedstaaten 
Überkapazitäten in ihren Flotten künftig erfassen und abbauen müssen 
und Fördermittel auf Mitgliedstaaten und Fischereibetreiber 
beschränkt werden, die ihre Fangkapazitäten an vorhandene 
Fangmöglichkeiten anpassen, sei als positiv zu bewerten.
   Die Entscheidung über die GFP-Reform erfolgte nur einen Tag vor 
der Abstimmung des EU-Ministerrats über die Fangquoten für Atlantik 
und Nordsee für das Jahr 2013. Der zur Abstimmung stehende Vorschlag 
der EU-Kommission sieht Quotenkürzungen bei 47 Fischbeständen vor, um
mittelfristig das Ziel größerer und nachhaltiger Bestände zu 
erreichen.
   „Der Fischereiausschuss hat gestern ein wichtiges Signal zur 
Beendigung von 30 Jahren Misswirtschaft in der europäischen 
Fischereipolitik ausgesendet“, erklärt Nina Wolff. „Die 
Regierungsvertreter im Ministerrat, darunter 
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, sollten nun dem breiten 
Wunsch der europäischen Bevölkerung nach einem Ende der Überfischung 
nachkommen und die wissenschaftlich empfohlenen nachhaltigen 
Fangmengen einhalten.“
   Mehr zur EU-Entscheidung über die Fangquoten für 2013 im Atlantik 
und in der Nordsee im DUH-Hintergrundpapier „Weniger ist Meer!“, http
://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Meere
sschutz/Meeresschutz_Hintergrundpapier_4S.pdf
Pressekontakt:
Dr. Nina Wolff, OCEAN2012-Koordinatorin Deutschland bei der DUH
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil: 0170 8127346, E-Mail: wolff@duh.de  
Daniel Eckold, Pressesprecher, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de
Weitere Informationen unter:
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