BA sucht nach Wegen, den „Teufelskreis“
Arbeitslosigkeit und Krankheit zu durchbrechen – Fachkongress bietet
Lösungen und Ideen
Eine halbe Million Arbeitslose haben gesundheitliche
Einschränkungen, die sich direkt auf die Vermittlung in den
Arbeitsmarkt auswirken. Über 60 Prozent davon sind in der
Grundsicherung (umgangssprachlich „Hartz IV“). Nationale und
internationale Studien machen mehr denn je klar, dass sich –
insbesondere anhaltende – Arbeitslosigkeit negativ auf die Gesundheit
auswirkt. Vor allem den psycho-sozialen Belastungen wird hohe
Bedeutung zugeschrieben.
„Es gilt, den „Teufelskreis“ Krankheit und Arbeitslosigkeit zu
durchbrechen“, betont Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung in der
Bundesagentur für Arbeit (BA). „Gesundheitlich beeinträchtigte
Arbeitslose haben schlechtere Eingliederungschancen, infolgedessen
bleiben sie in der Regel länger arbeitslos. Wir sind daher
interessiert, dass unsere Kunden möglichst gesund werden und gesund
bleiben“, so Alt weiter.
Durch den Beitritt der BA zum Kooperationsverbund der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), durch die
Intensivierung bestehender Partnerschaften, wie zum Beispiel mit
Krankenkassen und durch das Mitwirken in dem bundesweiten Projekt
„Initiative gesunde Arbeit“, professionalisiert die BA ihre
Aktivitäten zur Gesundheitsorientierung und zur Förderung der
Beschäftigungsfähigkeit Arbeitsloser.
„Gelebte Gesundheitsorientierung braucht kompetente Mitarbeiter
und ein gut funktionierendes lokales Netzwerk. Gerade in der
Grundsicherung haben wir viele Menschen mit komplexen
Unterstützungsbedarfen. Daher schulen wir die Kolleginnen und
Kollegen in den Jobcentern, damit sie rechtzeitig ärztliche oder
therapeutische Hilfe identifizieren können. Das Thema Gesundheit wird
verstärkt Inhalt unserer Arbeitsmarktpolitik in der Grundsicherung“,
erklärt Alt. Themenschwerpunkte sind dabei Stressbewältigung,
Bewegung, gesunde Ernährung und der Umgang mit Suchtmitteln.
Von dem heutigen Fachkongress „Gesundheitsorientierung“ in Berlin
erhofft sich Alt vor allem einen Austausch zwischen den Praktikern
der BA, den Kommunen und den Akteuren des Gesundheitswesens. „Es gibt
Modellprojekte, die sich bewährt haben. Gute Praxis soll als Vorbild
dienen. Umso wichtiger ist ein Transfer zwischen den Jobcentern und
unseren Netzwerkpartnern. Denn die Jobcenter sind nur ein Baustein.
Um den bestmöglichen Erfolg im Bereich der Gesundheitsorientierung zu
erzielen, müssen alle Institutionen der Arbeitswelt enger
zusammenrücken.“
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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