Auch wenn den Beschäftigten der Bremer Landesbank
nun höchst unsichere Zeiten bevorstehen – diese Lösung war
unausweichlich. Das kleine, klamme Bremen kann es sich unmöglich
leisten, ein vom anhaltenden Sturm der Schifffahrtskrise derart
gebeuteltes Institut weiter mit zu tragen und dabei womöglich noch
weiteres Steuergeld aufs Spiel zu setzen. Das war auch der
Finanzsenatorin klar. Trotzdem hat sie für „ihre“ Bank gekämpft, bis
zum Schluss. Und ist nun mit fliegenden Fahnen untergegangen. Die BLB
muss bei den Niedersachsen Unterschlupf suchen. Karoline Linnert hat
das Unmögliche versucht: Gegenüber einem Mehrheitseigner, der ja alle
Risiken übernehmen soll, Bremer Standortinteressen durchzusetzen. Die
Niederlage der Senatorin ist auch der Preis dafür, dass sie als
Aufsichtsratschefin die Entscheidung der BLB verantwortete, zu viele
Schiffskredite zu lange in den Büchern zu behalten – und ungenügende
Risikopuffer zu bilden. Auch wenn es schmerzt: Bremen sollte einen
klaren Strich ziehen und sich ganz aus dem Landesbank-Abenteuer
verabschieden. Was nützt dem Land ein Mini-Anteil an einer NordLB,
die durch schwere See steuert?
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