Ferguson brennt, Amerikas mühsam austarierter
Burgfrieden zwischen Schwarz und Weiß scheint wieder einmal dahin.
Der unbewaffnete schwarze Teenager Michael Brown wird von sechs
Polizeikugeln durchsiebt, nachdem der weiße Polizist Wilson insgesamt
zwölf Schüsse auf den 18-Jährigen abgegeben hatte. Schon das
Tötungsdelikt hatte für Aufruhr gesorgt. Dass die zwölf Geschworenen
(neun Weiße, drei Schwarze) jetzt befanden, Schütze Darren Wilson
werde aus Mangel an Beweisen nicht angeklagt, war bei der
Jurybesetzung leider auch nicht anders zu erwarten. Aber dass
ausgerechnet der schwarze US-Präsident Barack Obama die
Gerichtsentscheidung verteidigt, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht
der afroamerikanischen Mehrheit in St. Louis. Der Mann, der als einer
der ihren galt, wird nun als Verräter gesehen – sein Aufruf zur
Mäßigung schürt den Protest mehr, als er beruhigt.
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