Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zur Ukraine

Es kam, wie es kommen musste: Debalzewo ist
gefallen. Dass die Donbass-Separatisten und ihre Helfer keine
Waffenruhe vor der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt einhalten
würden, das war schon unmittelbar nach Minsk II klar. (…) Ebenso
absehbar ist allerdings, dass die Sanktionsdrohungen des Westens
wirkungslos verpuffen. Wladimir Putin nimmt die ein oder andere
wirtschaftliche Malaise gern für den taktischen Zugewinn in Kauf.
Eine Ukraine, die geostrategische oder bündnisrelevante
Entscheidungen nicht autark treffen kann, steht am Ende der
russischen Zermürbungstaktik. Ein Ziel, das fast schon erreicht
scheint. Daran werden auch neue westliche Sanktionen samt
Gipfeltreffen nichts ändern: In der Welt des Machos von Moskau zählt
nur, dass Westeuropa und die USA zaudern und zagen – und im Ernstfall
auch einen Korridor auf die Krim und den Fall Mariupols um des lieben
Scheinfriedens willen hinnehmen werden.

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