Weser-Kurier: Kommentar von Hans-Ulrich Brandtüber Martin Schulz

Jetzt wird es spannend! Martin Schulz, der Mann,
der Angela Merkel ablösen will, legt nach. Kaum hat er die SPD durch
seinen grenzenlosen Optimismus wieder wachgeküsst, gibt er den
Genossen neuen Zucker. Im Fokus des Kanzlerkandidaten – es kommt
nicht überraschend – steht die der SPD einst aufgenötigte Agenda
2010.

Diesen von SPD-Kanzler Gerhard Schröder durchgedrückten radikalen
Sozialabbau will Schulz nun entschärfen, noch betont vorsichtig, aber
mit der Tendenz zu mehr. Zurück zur sozialen Gerechtigkeit – Schulz
weiß genau, dass es das ist, was die Partei von ihm erhofft. Zugleich
beruhigt er jene, die von ihm nicht nur neuen Optimismus, sondern
auch konkrete Erfolgsrezepte erwarten.

Zwar bleibt Schulz auch jetzt noch sehr im Ungefähren, aber er
zielt mit seinem grob eingeschlagenen Kurs mitten ins Herz der SPD.
Sich endlich wieder als soziale Partei fühlen, sich an die
Gewerkschaften anlehnen, dem sogenannten kleinen Mann eine politische
Heimat bieten, das ist es, wonach sich die Genossen gesehnt haben.
Zugleich einigt es die SPD und macht sie kämpferisch. Und Schulz
braucht eine kämpferische Partei, um zu gewinnen.

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