Weser-Kurier: Kommentar von Hendrik Wernerüber den Online-Buchhändler Amazon

In der Wunschwelt des Online-Buchhändlers Amazon
profitieren alle Leser davon, wenn zumindest E-Books billiger werden:
Verleger und Händler verkaufen mehr Exemplare. Autoren erhalten mehr
Tantiemen und Einfluss. Leser können ihre Bibliothek mit
vergleichsweise geringem Geldeinsatz aufstocken. Doch das gelobte
Leseland, das Amazon-Chef Jeff Bezos gebetsmühlenhaft ausruft, wäre
hart erkauft: Kostenbewusste E-Book-Konsumenten würden durch die
geplante Flatrate, die an ein Abonnement gekoppelt wäre, auf Produkte
des Konzerns verpflichtet sein. Die derzeit in den USA mit Druck und
Drohgebärden durchgesetzten Amazon-Konditionen würden im digitalen
Bereich der Branche zur Entmündigung von Autoren und Verlegern
führen. Der stationäre Buchhandel schließlich würde noch mehr darben
als ohnehin schon. Preisdiktator Amazon ist kein Heilsbringer für
schöne gute Ware, sondern ein literarischer Allesfresser, der die
Buchwelt, wie wir sie kennen, in den Ruin treibt, wenn ihm nicht
Einhalt geboten wird.

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