Wladimir Putin ist zweimal gescheitert: Er konnte 
den Abschuss eines vollbesetzten Passagier-Jets durch die von ihm 
gepäppelten Separatisten nicht verhindern – und er konnte die 
Katastrophe nicht der ukrainischen Regierung in die Schuhe schieben. 
All die makabren Vertuschungsversuche mit verscharrten Leichen und 
verschwundenen Flugschreibern haben mit heimlicher Billigung des 
russischen Präsidenten stattgefunden – nur genutzt haben sie ihm 
nicht. Im Gegenteil: Russland ist auf dem europäischen Kontinent fast
völlig isoliert. Der Spott über die zögerlichen Sanktionen weicht 
allmählich der Erkenntnis, dass dieser stetig wachsende Druck 
ziemlich genau zu Beginn des russischen Winters seine volle Wirkung 
entfalten wird. Dann wird man zwar nicht frieren, aber der Rubel wird
kaum noch etwas wert sein. Putin kämpft auch zu Hause an zwei 
Fronten: Die Demokraten wollen sein repressives System überwinden, 
während die Hardliner ihn immer tiefer in den Ukraine-Konflikt 
treiben. Dabei haben die sogenannten pro-russischen Rebellen nicht 
einmal die Unterstützung der heimischen Bevölkerung. Es ist wie im 
Gaza-Streifen: Ein paar Tausend Bewaffnete halten die Zivilisten in 
blutiger Geiselhaft. Bislang verlängert Putin diese Tragödie.
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