Mit seiner Enzyklika „Laudato si–“ über die Umwelt
hat Papst Franziskus ins Schwarze getroffen. Wenn es ein Thema gibt,
das alle Menschen gleichermaßen betrifft, dann ist es der Klimawandel
mit seinen dramatischen Folgen. Dass Franziskus diesem Thema erstmals
eine ganze Abhandlung widmet, zeigt, dass die katholische Kirche in
den entscheidenden Menschheitsfragen ein gewichtiges Wort mitreden
will und kann. Franziskus– Analyse der Umweltzerstörung ist für ihn
dabei nur der Ausgangspunkt für eine verheerende Kapitalismuskritik.
Blinder Fortschrittsglaube, Konsumismus und die ungezügelte Macht der
Hochfinanz sind die eigentlichen Feindbilder dieses Papstes.
Franziskus wäre aber nicht Franziskus, wenn er letztlich nicht auch
die rot-grüne Fraktion seiner Bewunderer vor den Kopf stoßen würde.
Die Verteidigung der Natur sei nicht mit der Tötung von Embryos, also
mit Abtreibung vereinbar, schreibt er. Der streng konservative Aspekt
im Denken des Papstes wird gerne ignoriert. Er ist aber ebenso Teil
seiner nach herkömmlichen Kriterien nur schwer dechiffrierbaren
Persönlichkeit.
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