Bilder von Himbeeren und Vanille auf einer
Teepackung – wer tatsächlich glaubt, dass diese Inhaltsstoffe am Ende
auch im Teebeutel zu finden sind, ist kein durchschnittlich
aufgeklärter Verbraucher, sondern dumm. So zumindest lässt sich die
Argumentation des Herstellers Teekanne auslegen. Tatsächlich ist die
Aussage aber auch ein Beleg dafür, wie manche Lebensmittelhersteller
ihre Kunden für dumm verkaufen. Und das auch noch wissentlich. Wie
sonst kann es sein, dass ein Himbeer-Vanille-Tee ohne Himbeeren und
Vanille offenbar den Leitsätzen der Deutschen
Lebensmittelbuch-Kommission für Tee entspricht? Der Europäische
Gerichtshof hat dieser gängigen Praxis endlich ein Ende gesetzt. In
Zukunft müssen Verbraucher nun nicht mehr die oft nur sehr klein
gedruckten Zutatenlisten auf den Produkten entziffern, sondern können
sich sicher sein: Wenn sie Hühnersuppe kaufen, ist auch Huhn drin,
und wenn Orangensaft im Einkaufswagen landet, dann sind zumindest
auch Teile von Orangen darin enthalten. Für Hersteller und Handel
dürfte dieses Urteil jedenfalls einem Erdbeben gleichkommen. Sie
müssen umdenken und handeln. Und das ist längst überfällig.
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