De Maizière steckt dabei in der Zwickmühle: Hat er
wirklich nichts gewusst, wirft das ein miserables Bild auf die
Kommunikation im Ministerium – der Ressortchef müsste dafür die
politische Verantwortung übernehmen. Sollte er aber doch früher von
den Schwierigkeiten gewusst haben, bliebe das Bild eines Ministers,
der mit seinem Zaudern die ganze Sache nur noch schlimmer gemacht
hat. Insofern ist dieser Ausschuss auch mehr als blankes
Wahlkampfgetöse auf Betreiben der Opposition. … Egal, wie weit der
Ausschuss in der kurzen Zeit die Hintergründe aufklären kann: Den
Preis für die Affäre zahlt de Maizière schon jetzt. Jahrelang galt er
als Macher, der als Kanzleramtschef und Innenminister einen prima Job
gemacht hat. Jetzt, auf dem Schleudersitz des Verteidigungsministers,
laviert er und zieht sich auf Formalpositionen zurück. Zurücktreten
wird er wohl nicht müssen. Aber der Vorzeige-Minister Thomas de
Maizière – er war einmal.
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