So erfrischend Schmidts burschikose Bemerkungen in 
diesem Wahlkampf sein mögen, so deutlich zeigen sie gleichzeitig, wie
schlimm es um die SPD bestellt ist: Angesichts der miserablen 
Umfragwerte kann es sich Kanzlerkandidat Steinbrück nämlich nicht 
mehr leisten, irgendjemanden zu schonen. Stattdessen aktiviert er 
sein letztes Aufgebot. Hatte Altkanzler Schmidt vor nicht allzu 
langer Zeit Kommentare zur Tagespolitik noch mit dem Hinweis 
verweigert, er wolle sich in seinem Alter keine neuen Feinde mehr 
schaffen, greift der Steinbrück-Freund nun ungehemmt in den Wahlkampf
ein. Auch die Ehefrau Steinbrücks wird neuerdings für öffentliche 
Auftritte instrumentalisiert, um dem oft spröde wirkenden Gatten ein 
menschlicheres Antlitz zu verleihen. In erster Linie offenbart dieser
Strategie-Wechsel aber nur eines: Verzweiflung.
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